Integrierter Geschäftsbericht 2015
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Produktion

Neuer Werkverbund

Die Zahl der Geberit Werke hat sich mit der Übernahme der Sanitec Gruppe vergrössert. Zu den bestehenden 17 Kunststoff und Metall verarbeitenden Werken sind 18 Standorte hinzugekommen. In deren 12 werden Keramikprodukte gefertigt. In 6 weiteren werden Acryl, mineralische Gussmasse sowie im Fall der Dusch­­trennwände auch Aluminium und Glas verarbeitet. Das Spektrum der angewandten Fertigungs­technologien umfasst somit die Bereiche Kunststoff-Spritzgiessen, -Blasformen und -Extrusion, Apparatebau, Metall- und Thermoformen, Montage und Keramikproduktion.

Die Integration der neuen Standorte und ihrer Belegschaft stand im Laufe des Jahres 2015 im Fokus der Anstrengungen. Ein wesentlicher Aspekt war, das Prinzip der kontinuierlichen, nachvollziehbaren Verbesserungen nachhaltig zu etablieren und damit längerfristig substanzielle Produktivitäts­­steigerungen zu erzielen. Zentraler Baustein dieses Unterfangens ist das Geberit Produktionssystem (GPS). Es beinhaltet die wesentlichen Elemente des «Lean Manufacturing» und ist universell, also auf die Situation in sämtlichen Werken, anwendbar. Intensive Schulungen, die alle Führungskräfte der ehemaligen Sanitec Werke durchliefen, legten hierauf einen besonderen Fokus.

Umweltmanagement in der Produktion

Die Akquisition von Sanitec und insbesondere die Eingliederung der neuen Keramikwerke hatte auf den ökologischen Fussabdruck von Geberit einen erheblichen Einfluss. Die Herstellung von Sanitärkeramik ist prozessbedingt sehr energieintensiv. Aus diesem Grund verfünffachte sich der Energieverbrauch der Gruppe im Jahr 2015. Auch die Umweltbelastung sowie die CO2-Emissionen nahmen deutlich zu. Die absolute Umweltbelastung stieg akquisitionsbedingt um 279%, reduzierte sich jedoch organisch um 2,1%. Die Umweltbelastung im Verhältnis zum Nettoumsatz (organisch, währungsbereinigt) nahm um 4,7% ab. Bezüglich langfristigem Zielwert, der auf einer Abnahme von 5% pro Jahr basiert, liegt Geberit damit organisch weiterhin auf Kurs.

Trotz der geschilderten akquisitionsbedingten Entwicklung bleiben die anspruchsvollen Reduktionsziele von Geberit aus dem Jahr 2006 bestehen: Geberit verfolgt das in der  Nachhaltigkeitsstrategie 2016-2018 formulierte Ziel, im Bereich Nachhaltigkeit die Führungs­position zu behalten respektive weiter auszubauen. Ein wesentliches Instrument, welches hilft, dieses Ziel zu erreichen, ist das integrierte Geberit Managementsystem. Dieses vereint die Themen Qualität, Umwelt, Gesundheit und Arbeits­sicherheit sowie Energie. Bis Ende 2018 sollen alle neuen Standorte in dieses System integriert werden und entsprechend die Anforderungen der Normen  ISO 9001 (Qualität),  ISO 14001 (Umweltmanagement) und  OHSAS 18001 (Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz) erfüllen. Eine Ausweitung auf die Zertifizierung nach ISO 50001 (Energiemanagement) wird für ausgewählte Standorte zum Thema werden.

CO2-Strategie

Die CO2-Emissionen nahmen im Jahr 2015 als Folge der Sanitec Akquisition um 296% auf 251 430 Tonnen zu. Organisch hingegen kam es zu einer Reduktion von 3,1%. Die CO2-Emissionen im Verhältnis zum Nettoumsatz (organisch, währungsbereinigt) reduzierten sich um 5,6%. Damit konnten die im Rahmen der langfristigen  CO2-Strategie gesetzten Ziele und alle Massnahmen zur Reduktion der  CO2-Emissionen eingehalten werden.

Bei der Umsetzung der anspruchsvollen CO2-Strategie setzt Geberit auf drei Säulen. Bei der ersten Säule geht es um Einsparungen beim Energie­verbrauch. Die zweite Säule betrifft die Erhöhung der Effizienz und die dritte Säule umfasst den gezielten Zukauf von hochwertigen, erneuerbaren Energieträgern. Die detaillierte  CO2-Bilanz und  alle Massnahmen zur Reduktion der CO2-Emissionen werden auch im Rahmen der Teilnahme am Carbon Disclosure Project (CDP) detailliert offengelegt.